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Das Wesen des Collies

Welpe auf Kissen

Der Collie wurde ursprünglich als Hütehund im schottischen Hochland verwendet. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften, wie z.B. Geduld, Treue und Anhänglichkeit wird er gerne als Familienhund sowie als Therapiehund eingesetzt.

Collies haben die Fähigkeit, auf den kleinsten Hinweis hin eine ganze Reihe von Aufgaben nacheinander auszuführen. Zusammen mit gutem Reaktionsvermögen und Ausdauer kann er bei entsprechender Ausbildung ein erfolgreicher Agility-Sportler werden. Der Collie ist leicht zu führen und zählt zu den treuesten und intelligentesten Hunden. Er ist geduldig, kinderlieb und in der Lage, auch andere tierische Familienmitglieder zu integrieren. Damit fügt er sich recht leicht auch in eine Familie ein, die noch keine Erfahrung in der Hundehaltung hat.

Collies streunen in der Regel nicht in der Gegend herum, sondern bleiben in der Nähe ihres Hauses. Sie haben keinen bzw. einen nur sehr schwach ausgeprägten Jagdtrieb. Bei Spaziergängen entfernt sich der Collie nicht weit von seinen Menschen. Lediglich der junge Collie (bis zum Alter von ca. 20 Monaten) hat im Laufe seines Heranwachsens gelegentlich Spiel- und Entdeckungsphasen, in denen er sich auch schon einmal etwas weiter von seinem Heim entfernt, sofern ihm die Gelegenheit dazu gegeben wird.

Der gesunde und wohlerzogene Collie ist ein äußerst angenehmer Begleiter seiner menschlichen Partner. Er passt sich unaufdringlich allen Situationen an, hat die Sicherheit seiner Menschen im Blick, hört auf's Wort oder ahnt schon im Voraus anhand von kleinsten Nuancen in der Stimme oder im Gefühlszustand der Menschen, was von ihm gewünscht wird. Der Collie ist von Natur aus mit dem Wunsch versehen, seinen Menschen zu gefallen.

Gespannter Collie

Wird ihm die Aufmerksamkeit seiner Menschen zuteil, so belohnt er sie mit einer hingebungsvollen Anhänglichkeit, interessiertem Spiel und äußerster Gelehrigkeit. Um dem Collie etwas beizubringen braucht es keinen langweiligen Drill mit ständiger Wiederholung. Da er schnell begreift, was zu lernen ist, fühlt sich ein Collie im Standardprogramm einer Hundeschule auch nicht übermäßig wohl.

Collie im Sprung

Aufgrund seiner Intelligenz wurde dem Collie in seinem Ursprungsland Schottland das Hüten der Schafe anvertraut, was ein hohes Maß an selbständiger Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit erforderte. Manche Collies kommunizieren in einer geradezu musikalischen Weise mit ihren Menschen. Es erinnert an Gesang, wenn ein Collie seine Menschen vertrauensvoll anblickt und dabei eine Vielzahl leiser und leisester Töne erzeugt.

Seiner Intelligenz schuldet es der Collie, dass er sich in neue unbekannte Herausforderungen nicht blindlings und übermütig hinein stürzt, sondern durchaus abwartend und zögerlich zunächst prüft, worum es sich handelt. Dies wird dem Collie in Unkenntnis seines Wesens gelegentlich als Ängstlichkeit ausgelegt. An der Seite eines Menschen, dem der Collie bedingungslos vertraut, wird er sich an jede denkbare Situation in kürzester Zeit anpassen. Schreien, Brüllen und Kasernenhofkommandos jedoch werden das Vertrauen des Collies in seinen Menschen ebenfalls in kürzester Zeit zerstören. Dann kann er resignieren oder dickköpfig werden.

Zufriedener Collie

Andererseits kann es der Collie gut vertragen, auch die zweite Geige zu spielen. Er legt sich dann auf einen gemütlichen Platz, beobachtet das Treiben seiner Menschen um ihn herum und erfreut sich still an der menschlichen Nähe. Der Collie tritt seinen Menschen nicht fordernd gegenüber, um sie wieder und wieder zum Spielen mit dem Ball oder anderem Spielzeug zu nötigen. Das ist vor allem angenehm in Familien mit Kindern, in denen der Hund nicht ständig im Mittelpunkt stehen kann.

Zu Beginn dieses Beitrags wurde es bereits angedeutet: Wir sprechen hier vom gesunden und wohlerzogenen Collie! Ob aus einem gesunden Welpen ein gesunder erwachsener Collie wird, liegt zu einem großen Teil daran, wie der Collie ernährt und gehalten wird. Ob aus einem vielseitig geprägten Welpen ein wesensfester erwachsener Collie wird, liegt zu einem großen Teil daran, wie der junge Welpe im Laufe seines ersten Lebensjahres unterrichtet und erzogen wird. Viele dem Collie nachgesagte schlechte Eigenschaften haben darin ihre Ursache.

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